Thomas Feuerstein
Apologie der Schwebe

14. November 2017 bis 23. Februar 2018

RLB Kunstbrücke Innsbruck

Thomas Feuerstein (* 1968 Innsbruck) bewegt sich inhaltlich wie formal in einem weiten künstlerischen Aktionsfeld und verbindet naturwissenschaftliche Prozesse mit philosophischen, ökonomischen und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen. Elf Jahre, nachdem ihm der Hauptpreis des RLB Kunstpreises verliehen wurde, gibt die Ausstellung anhand von Tafelbildern einen Einblick in seine prozesshafte Arbeitsweise.

  • Ausstellungsansicht
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  • Ausstellungsansicht
  • Club of Bone, 2012

    Mischtechnik auf Papier, Buchobjekt, Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck/Wien

  • Governor, 2015

    Kohle auf Papier, 137x185cm
    Sammlung der Kulturabteilung der Stadt Wien-MUSA

Die Grenzen zwischen Natur und Kunst, Vergangenheit und Zukunft, Realität und Fiktion verschwimmen in den Arbeiten von Thomas Feuerstein und rücken das Prozesshafte, die Verwandlung und Umdeutung in den Vordergrund. In diesem Sinne ist auch der Ausstellungstitel „Apologie der Schwebe“ zu verstehen.

Wird das Werk von Thomas Feuerstein vorwiegend mit raumgreifenden, laborähnlichen Installationen verbunden, die ästhetisch an Science-Fiction-artige Alchimistenküchen erinnern, so konzentriert sich die Ausstellung der RLB Kunstbrücke erstmals ausschließlich auf seine Tafelbilder.

Präsentiert werden über 60 Arbeiten in dichten, thematisch orientierten Werkblöcken, in die effektvoll große, malerisch wirkende Plakatarbeiten integriert sind. Dazwischen bilden großformatige Acrylbilder und Zeichnungen visuelle Ruhepole.

Zu Beginn findet sich eine Reihe historischer Stiche und Fachbücher – Wissensspeicher vergangener Zeiten, die Feuerstein assoziativ überarbeitet. Im Zentrum des zweiten Blocks steht eine Wandgarfik mit einem Glücksrad und Begriffen, um die sich Arbeiten gruppieren, die Bezüge zu unterschiedlichen Projekten mit naturwissenschaftlichem Hintergrund herstellen.

Der dritten Block widmet sich politisch-ökonomischen Zusammenhängen. Die hier präsentierten Arbeiten stellen Begriffe wie „Kapital“ oder Symbole wie die erhobene Arbeiterfaust in mehrdeutige Kontexte. So verweist die Metapher „invisible hand“ auf den schottischen Ökonomen Adam Smith und die Selbstregulierung des Marktes ebenso wie auf den Einfluss höherer Mächte. Den Abschluss bildet eine über fünf Meter lange Plakatwand, die Thomas Feuerstein eigens für die Ausstellung gestaltet hat.

Zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog mit einem Textbeitrag von Lena Nievers und einem Gespräch mit Thomas Feuerstein, geführt von Silvia Höller (64 Seiten).