Markus Lüpertz | Dädalus

16. November 2004 bis 14. Jänner 2005

RLB Kunstbrücke Innsbruck

33 bleiumrahmte Ölbilder aus dem Jahr 2002 umfasst die Werkgruppe "Dädalus" von Markus Lüpertz, einem der bekanntesten Künstlern Deutschlands. Wie der Titel bereits verrät, verweisen die Tafelbilder auf den Topos der griechischen Mythologie - auf den uralten Traum des Menschen zu fliegen.

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    Öl auf Leinwand, 70 x 50 cm

  • Dädalus-Zyklus 2002

    Öl auf Leinwand, 100 x 70 cm

  • Dädalus-Zyklus 2002

    Öl auf Leinwand, 150 x 100 cm

  • Dädalus-Zyklus 2002

    Öl auf Leinwand, 100 x 81 cm

  • Dädalus-Zyklus 2002

    Öl auf Leinwand, 100 x 81 cm

Seit Mitte der achtziger Jahre setzt sich Markus Lüpertz immer wieder mit mythologischen Themen auseinander. So auch bei dem in der Ausstellung präsentierten Dädalus-Zyklus. Dädalus ist zum Ahnherrn des technisches Forschritts geworden. Sein Sohn Ikarus aber wurde zur Symbolfigur sowohl für die Riskien der Technik als auch für die Sehnsucht, die Grenzen des Möglichen immer wieder zu sprengen. Ein Motiv, das Künstler seit der Antike, aber im Besonderen seit dem Aufbruch ins Industriezeitalter nachdrücklich faszinierte, und dem sich große Künstlerpersönlichkeiten wie Brueghel, Dürer, Tintoretto oder Rubens widmeten.

In überwiegend verhaltener, erdiger Farbigkeit spielt Lüpertz assoziativ mit der Thematik, wobei dem Betrachter kein inhaltlicher Leitfaden vorgegeben wird. Motive wie der männliche Rückenakt oder die ovale Form wiederholen sich, aber nur das Element der Feder zieht sich formal wie als Metapher durch den gesamten Zyklus. Mal dominiert die zwischen Abstraktion und Figuration oszillierende Form, die durchaus auch einen Vexierbildcharakter erreicht, mal bleibt er verhaftet in einer emotional aufgeladenen Gegenständlichkeit, um sich dann scheinbar wiederum in der Abstraktion zu verlieren. Eine Aufforderung an den Betrachter, sich von eigenen Interpretationen, Träumen und Poesien hinreißen zu lassen.

Der Zyklus ist im Besitz des Sammlerehepaares Sylvia und Ulrich Ströher und befindet sich grundsätzlich als Dauerleihgabe im Kunstmuseum Bonn.

Zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog mit einem Textbeitrag von Dieter Ronte und einem Interview mit dem Künstler, geführt von Silvia Höller (72 Seiten).