Maria Lassnig | Sammlung Essl

18. Oktober 2005 bis 13. Jänner 2006

RLB Kunstbrücke Innsbruck

Maria Lassnig nimmt heute einen hohen Stellenwert in der internationalen Kunstszene ein. Eine Wertschätzung, auf die Maria Lassnig, lange warten musste. Unbeirrt und mit beispielhafter Konsequenz verfolgt sie seit jeher ihre eigene Vorstellung von Malerei. Ein Konzept, das sie als Umsetzung von Körperempfindungen versteht - mit dem sie zunächst Unverständnis erntete, das sich heute aber als ihre große Errungenschaft in die Kunstgeschichtsschreibung eingebrannt hat.

  • Insektenforscher I, 2003

    Öl auf Leinwand 140 x 150 cm Sammlung Essl Privatstiftung

  • Kopf, 1963

    Öl auf Leinwand 71 x 91 cm Sammlung Essl Privatstiftung

  • Traurige Trauben, 1982

    Öl auf Leinwand 24 x 41 cm, Sammlung Essl Privatstiftung

  • Woman Power, 1979

    Öl auf Leinwand, 182 x 126 cm Sammlung Essl Privatstiftung

Aus dem umfangreichen Bestand der Sammlung von Agnes und Karlheinz Essl, die in Klosterneuburg auch Österreichs größtes Privatmuseum betreiben, zeigt die RLB Kunstbrücke eine Auswahl von 27 Ölgemälden von Maria Lassnig aus unterschiedlichen Schaffensphasen.

Maria Lassnig, 1919 in Kappel am Krappfeld (Kärnten) geboren, studiert von 1941 bis 1944 an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Begeistert sie in den frühen Nachkriegsjahren vorwiegend die Auseinandersetzung mit dem Surrealismus, so orientiert sie sich, nach einem Parisaufenthalt zu Beginn der fünfziger Jahre, zunächst an der aufkeimenden informellen Malerei. Schließlich wird aber für die Künstlerin die figurative Malerei zum eigentlichen Medium, um subjektive psychische und physische Erfahrungen niederzuschreiben.

Das Selbstbildnis wird für Lassnig zum Leitmotiv schlechthin - die intensive körperorientierte Bewusstseinsarbeit Triebfeder ihrer künstlerischen Intervention. Ab den späten siebziger Jahren ist im Werk Maria Lassnigs inhaltlich eine thematische Ausweitung festzustellen. Mythologische Themen fließen nun ebenso ein wie die Auseinandersetzung mit Zeitthemen oder die Beschäftigung mit existenziellen Daseinsfragen.

1961 von Wien nach Paris gezogen, übersiedelt Maria Lassnig 1968 von der französischen Metropole nach New York, wo sie zwölf Jahre lebt und arbeitet. 1980 folgt sie dem Ruf der Hochschule für angewandte Kunst in Wien und erhält als erste Frau im deutschsprachigen Raum eine Professur für Malerei, die sie bis 1997 innehat.

Zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog mit einem Beitrag von Silvia Höller und Textauszügen aus dem publizierten Tagebuch von Maria Lassnig (64 Seiten).