Paul Flora | Die Weitergabe der Dummheit

17. November 2009 bis 08. Jänner 2010

RLB Kunstbrücke Innsbruck

Mit der Feder hat Paul Flora eine unverwechselbare Welt erschaffen. Am 15. Mai dieses Jahres ist der begnadete Zeichner im Alter von 86 Jahren in Innsbruck verstorben. Aus diesem Anlass präsentiert die RLB Kunstbrücke in Kooperation mit der Galerie Edition Thomas Flora eine Ausstellung mit Arbeiten aus den letzten zehn Jahren des Künstlers, die zum Großteil noch nie gezeigt wurden.

  • Auf in den Kampf, 2009

    Paul Flora 24 x 33 cm

  • Der rote Ball, 2009

    Paul Flora 17 x 24 cm

  • Lagune II, 2005

    Paul Flora 24 x 33 cm

  • Paul Flora Camargue, Etang de Vaccarès III, 2003,

    Paul Flora 25 x 35 cm

Paul Floras feine Linien und Kreuzschraffuren, sein Rabe, seine Venedig-Veduten, sein Ideenreichtum, sein feinsinniges Vermögen, menschliche Schwächen oder das Zeitgeschehen wie mit dem Röntgenblick, mal kritisch, spöttisch oder liebevoll zu brachten, all das scheint uns unglaublich vertraut. Er war ein Meister der Anektoten, der die Zwischenreiche unser Empfindungen suchte und dem alles Festgelegte und Determinierte suspekt war.

Paul Flora wurde 1922 in Glurns geboren und übersiedelte sehr früh mit seiner Familie nach Innsbruck. Bereits als Gymnasiast entdeckte er seine Leidenschaft zur Zeichnung, der er zeit seines Lebens treu geblieben ist. Er feierte früh Erfolge und war 1950 sowie 1966 auf der Biennale in Venedig vertreten. 1953 erschien sein erstes Buch "Floras Fauna" im Diogenes Verlag in Zürich, dem 40 weitere eigene Bücher folgten. Hermann Hesse, Erich Kästner oder Friedrich Dürrenmatt priesen seine Werke. Von 1957 bis 1971 kommentierte Flora zeichnerisch das politische Weltgeschehen für die Wochenzeitung "DIE ZEIT". Paul Flora war Mitbegründer des Österreichischen Graphikwettbewerbs und engagierte sich stets als kritischer Denker in der lokalen Kulturpolitik.

Begleitend zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog mit Beiträgen von Hermann Burger, Karl-Markus Gauss und Magdalena Hörmann-Weingartner (152 Seiten).