ZERO | Sammlung Lenz Schönberg

08. April 2003 bis 09. Mai 2003

RLB Kunstbrücke Innsbruck

Arman, Enrico Castellani, Piero Dorazio, Lucio Fontana, Gotthard Graubner, Yves Klein, Heinz Mack, Piero Manzoni, Roman Opalka, Otto Piene, Günther Uecker, Victor Vasarely, Jef Verheyen, Hermann de Vries

  • Concetto spaziale, 1957

    Lucio Fontana Öl auf Leinwand, 93 x 73 cm

  • Kunstpranger "Aquarell", 1984

    Günther Uecker, Baumstamm, Nägel, Farbe, Asche, Höhe 130 cm, Durchmesser ca. 66 x 99 cm

  • Lamellenrelief, 1961

    Heinz Mack Aluminiumfolie, Holz, 130 x 103 cm

  • Rauchbild, 1961

    Otto Piene Öl und Rauch auf Leinwand, 111 x 111 cm

  • Schweißtuch "ANT SU 1", 1960

    Yves Klein Körperabdruck in blauer, rosa und schwarzer Farbe auf Seide, 90 x 92 cm

1957 trafen sich erstmals in Düsseldorf eine Reihe junger Künstler zu Abendausstellungen. Es waren Künstler, die formal unterschiedlich arbeiteten, aber dennoch gemeinsame Interessen vertraten: Den Wunsch nach Objektivität, die Zurücknahme der eigenen Emotionen, die Vorliebe für das Serielle und das Raster, die Faszination durch die Kinetik und eine Neigung für die Monochromie, die durch den Kontakt mit Yves Klein einen ungeheueren Auftrieb erfuhr.
Ab der siebten Abendausstellung im April 1958 traten diese Künstler unter dem Namen ZERO hervor. Den Kern der ZERO-Gruppe, die aber nicht im klassischen Sinne eine Künstlervereinigung darstellte, bildeten Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker. ZERO bedeutet nicht Zusammenbruch oder Nichts, sondern das Gegenteil: Aufbruch, Neubeginn.

Ebenso wie in Deutschland vertraten gleich gesinnte Künstler in anderen europäischen Ländern gleiche oder ähnliche Anliegen. So verbreitete sich diese Aufbruchstimmung von 1958–69 wie ein Netzwerk über ganz Mitteleuropa und es entstand eine kaum überschaubare Anzahl an Gemeinschafts- oder Einzelaktivitäten wie Publikationen, Projekte, Demonstrationen, Ausstellungen und Manifeste. Begeistert durch die Eroberung des Weltraums wird der Raketenstart zum Sinnbild des Aufbruchs in eine neue Welt und inspiriert die Künstler, die Unendlichkeit, die Gleichzeitigkeit von Raum, Zeit, Bewegung, Licht und Farbe festzuhalten, wobei die Verwendung neuer Materialien und Techniken eine große Rolle spielt.

Gerhard Lenz hat Mitte der 1960er Jahre begonnen, konsequent Werke des ZERO-Kreises zu sammeln. Heute umfasst die Sammlung mehr als 500 hochkarätige Werke von 49 Künstlern aus 14 ost-westeuropäischen Ländern.

Begleitend zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog mit Textbeiträgen von Hannah Weitemeier und Silvia Höller sowie einem Interview mit dem Sammler, geführt von Silvia Höller (112 Seiten).