sieben positionen

14. Juni 2005 bis 26. August 2005

RLB Kunstbrücke Innsbruck

Alexandra von Hellberg, Josef Rainer, Peter Sandbichler, Nikolaus Schletterer, Renée Stieger, Letizia Werth, Heidrun Widmoser

  • josefrainer.jpg

    Lambda-Print, 100 x 100 cm

  • Kein Titel, 2005

    Heidrun Widmoser Öl auf Leinwand, 145 x 155 cm

  • Ohne Titel (Nr. 66), 2005

    Letizia Werth Bleistift auf Molino, 100 x 80 cm

  • Rauminstallation, 2005

    Alexandra von Hellberg Diverse Objekte und Materialien

  • Speicherpaar, 2005

    Nikolaus Schletterer Lambda-Print, Diasec, 92 x 230 cm

  • The Uniform of the Private # 6, 2005

    Peter Sandbichler 6 Barhocker, Spanngurte, D 110 cm

  • … ergo sum, Videoinstallation, 2003

    Renée Stieger

Die aktuelle Ausstellung sieben positionen schließt an das Projekt sechs positionen im Jahre 2003 an. Die positionen sollen als Ausstellungsreihe verstanden werden, bei der die teilnehmenden KünstlerInnen zum Teil eigene Arbeiten konzipieren.

Heidrun Widmoser arbeitet mit Öl oder Eitempera auf Leinwand. Ausgangspunkt ihrer Arbeit stellen beiläufig fotografiert wirkende Details von Naturausschnitten dar. Aus diesen collagiert sie Entwürfe, die im malerischen Prozess abstrahiert werden. Das Ergebnis ist eine scheinbar abstrakte Malerei mit weichen, unscharfen Formen. Auch Letizia Werth verwendet Fotos als Vorlage für ihre künstlerische Arbeit. Private Erinnerungen unbekannter Personen, die sie auf Flohmärkten sucht bilden das Ausgangsmaterial für ihre zarten Bleistiftzeichnungen.

Aus dem grafischen Bereich kommt auch Alexandra von Hellberg – Radierungen sind ihr eigentliches Medium. Für die Ausstellung gestaltet die Südtirolerin eine Rauminstallationen, die ein Horrorkabinett des Kitsches zeigt. Ein bunt überladenes Konglomerat unzähliger gesammelter wertloser Wegwerfartikel, Zeitungsausschnitte und Heiligenbildchen.

Eine räumliche Installation ganz anderer Art präsentiert Josef Rainer, indem er alltägliche Szenen mit seinen kleinen modellierten Gipsfiguren nachstellt. Ebenfalls für die Ausstellung entstanden sind Fotoarbeiten, in denen sich seine Figuren in unterschiedlichen realen Umfeldern wiederfinden und durch eigenwillige Dimensionsverschiebungen die komplexe Thematik von Realität und Fiktion aufwerfen. Das Medium Fotografie nutzt auch Nikolaus Schletterer. In der Ausstellung wird eine Reihe seiner Speicherpaare gezeigt. Mit der Großbildkamera hält er Trinkwasserspeicher, die aus Sicherheitsgründen immer paarweise angelegt sind, in jeweils zweiteiligen Arbeiten fest. Eingetaucht in eine fast mystische Ästhetik, transformieren die funktionalen Behältnisse zu abstrahierten Kunstwelten.

Im Bereich des bewegten Bildes arbeitet Renée Stieger. Die aus der Performance kommende Künstlerin führt auch in ihren Videoarbeiten den performativen Ansatz weiter – das eigene Ich wird wie bei ergo sum ... in ein existenzielles Wechselgespräch aufgespaltet. Peter Sandbichler hingegen arbeitet mit einem erweiterten Skulpturenbegriff – alltägliche Gegenstände wie z. B. Barhocker werden nach geometrischen Konstruktionsprinzipien miteinander zu Objekten verbunden. Als architektonische Intervention gestaltet er eine Installation an der großen Wand im Foyer. Nach einem Raster zusammengesetzte Acrylglasmodule wachsen dort mit wabenartiger Struktur reliefhaft in den Raum.

Begleitend zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog mit Interviews der teilnehmenden KünstlerInnen, geführt von Silvia Höller (64 Seiten).