about disappearance #3, 2010, Digitaldruck,148×235 cm
Metropolitan Core, 1963, Collage, Tusche auf Papier 65.5×90 cm
Ohne Titel, 2004, Lambdaprint,120×100 cm
Max Weiler Eitempera auf Leinwand 108 × 128 cm
Heute ist das Kunstsammeln Teil der Gegenwartskultur. Neben dem Sammler als Einzelperson, dem gegenwärtig ein nicht zu unterschätzender Machtfaktor im Kunstsystem eigen ist, haben in den letzten Jahrzehnten verstärkt Unternehmen Sammlungen aufgebaut. Hierbei spielen Imageförderung, Marketingstrategien und Prestigebedürfnis eine wesentliche Rolle.
Bei der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG ging die Initiative zum Aufbau einer eigenen Kunstsammlung von Komm.-Rat Dr. Günther Schlenck aus. Als Direktor der damaligen Raiffeisen-Zentralkasse Tirol hat er bereits Ende der 1950er Jahre begonnen, Arbeiten von Gegenwartskünstlern aus der Region zu erwerben. Er war Mitglied im Innsbrucker Gemeinderat und pflegte einen engen Kontakt zur regionalen Kunst- und Kulturszene, deren Förderung ihm ein Anliegen war. Sein Nachfolger, Komm.-Rat Dr. Fritz Hakl, gründete in dieser Tradition 1998 die bankeigene Galerie, die RLB Kunstbrücke, in der bis heute Ausstellungen stattfinden. 2004 initiierte er spezifisch für die jüngere Tiroler Künstlergeneration den RLB Kunstpreis, der seitdem alle zwei Jahre von einer Fachjury vergeben wird.
Eine Kunstsammlung wie jene der Raiffeisen-Landesbank Tirol, die über Jahrzehnte gewachsen ist, muss sich von Zeit zu Zeit ihrer Identität von Grund auf neu vergewissern. Aus diesem Grund hat der Vorstandssprecher, Dr. Hannes Schmid, 2008 eine Jury beauftragt: Prof. Dr. Christoph Bertsch, Institut für Kunstgeschichte, Universität Innsbruck, Dr. Gerald Matt, Direktor Kunsthalle Wien, und Mag. Silvia Höller, Leiterin der RLB Kunstbrücke.
Die regionale Ausrichtung des Unternehmens spiegelt sich im Profil der Sammlung wider und ist auf Künstlerpersönlichkeiten aus der Region von den 1950er Jahren bis heute festgelegt, wobei in keiner Weise der Anspruch einer vollständigen Dokumentation der Kunstlandschaft Tirol besteht.
Begleitend zur Ausstellung erscheint im Haymon Verlag eine umfassende Publikation unter Mitwirkung von 36 AutorInnen (272 Seiten).