STILL | Aktuelle Stillleben

25. Juni 2013 bis 06. September 2013

RLB Kunstbrücke Innsbruck

Maria Brunner, Clegg & Guttmann, Thomas Demand, Benjamin Eichhorn, Gudrun Kampl, Fabrice Langlade, Laura Letinsky, Pia Maria Martin, Christopher Muller, Brigitte Niedermair, Hans Op de Beeck, Claudio Parmiggiani, Drago Persic, Antonio Riello, Nicola Samorì, Christiane Spatt, Fabio Torre, Michael Wesely, Erwin Wurm

  • Benjamin Eichhorn

    Aus der Serie »Juliettes Garden«, 2013, Fotografie Pigmentdruck, 105×140 cm

  • Brigitte Niedermair

    Natura morta, 2006 C-Print/Aluminium, 100×112 cm, Ed. 5/5, Privatbesitz, Meran

  • Claudio Parmiggiani

    Ohne Titel, 2005, Rauch auf Leinwand, 120×125 cm Privatsammlung/Courtesy Galleria de Foscherari, Bologna

  • Michael Wesely

    Stillleben (30.3.-6.4.2010), 2010, C-Print/Diasec, 125×145 cm, Ed. AP/1 © Michael Wesely, VBK, Wien 2013, Courtesy Nusser & Baumgart, München

Mit dem Titel STILL widmet sich die Sommerausstellung der RLB Kunstbrücke dem Stillleben in der zeitgenössischen Kunst. Insgesamt werden 19 Positionen mit internationaler Beteiligung präsentiert. Neben klassischen Interpretationen dieser Bildgattung konzentriert sich der Blick vor allem auf neue Sichtweisen im Umgang mit der Welt der Dinge.

Ausgehend von der Malerei des Spätmittelalters, wo Gegenstände als symbolisches Beiwerk dienten, entwickelte sich das Stillleben sehr spät als eigene Bildgattung und erreichte im 17. Jahrhundert einen ersten Höhepunkt. Die Bilder von sorgfältig arrangierten, prächtigen Blumensträußen und Tischgedecken, exotischen Früchten oder erlegtem Jagdwild zeigten einerseits die Freude an der sinnlichen Welt der Dinge. Andererseits spiegelten sie das Erlösungsbedürfnis und die Vergänglichkeit des irdischen Lebens wider.

Die Beschränkung der Darstellung auf den Gegenstand eröffnete große Freiräume für künstlerische Innovationen. Nicht zuletzt deshalb wurde das Stillleben zu Beginn des 20. Jahrhunderts neu entdeckt und spielte in allen Strömungen der klassischen Moderne eine wichtige Rolle. Anhand der Objektwelt wurden kompositorische Möglichkeiten, Untersuchungen zur Form- und Farbdynamik, aber auch symbolische Verrätselungen exerziert. Auch in der zeitgenössischen Kunst ist die Inszenierung der Dinge nach wie vor präsent und wird neu interpretiert. Die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Bild und Wirklichkeit, die letztlich in jedem Stillleben verankert ist, spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Begleitend zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog mit einem einführenden Beitrag von Lukas Madersbacher und Kurztexten zu den KünstlerInnen von Silvia Höller (88 Seiten).